Karl-Ernst Herrmann (1936-2018)


Groß und Klein
Botha Strauß
Regie Peter Stein
Bühne Karl-Ernst Herrmann
Schaubühne am HAU 1978,


„Schönheit“, sagte Karl-Ernst Herrmann, „ist vor allem eines: Präzision.“
"La beauté, disait Karl-Ernst Herrmann. est avant tout une affaire de précision."

von der Salzburger Festspiele

„Karl-Ernst Herrmann gab in der Ära Mortier den Festspielen ein neues kostbares Erscheinungsbild. Er war ein Eichmeter des guten Geschmacks, ob als Regisseur, Bühnenbildner oder Gestalter“, mit diesen Worten drückte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler ihre Trauer um den Tod des großen Bühnenbildners und Regisseurs aus.
Über Jahrzehnte war Karl-Ernst Herrmann der wichtigste Ausstatter für Regie-Größen wie Peter Stein, Claus Peymann und Luc Bondy. Seine Arbeiten haben den Stil ganzer Bühnen-Epochen geprägt.
1972 arbeitete Herrmann für die Peymann-Uraufführung von Thomas Bernhards Der Ignorant und der Wahnsinnige erstmals bei den Salzburger Festspielen. Die Zusammenarbeit setzte sich unter Peymanns Intendanzen in Stuttgart, Bochum, Wien und Berlin bis in die Gegenwart fort. Auch bei den späteren Bernhard-Uraufführungen im Rahmen der Festspiele Am Ziel (1981), Der Theatermacher (1985) und Ritter, Dene, Voss (1986) zeichnete das Team Peymann/Herrmann verantwortlich. Der streitbare Dichter begann sogar für sie zu schreiben.
Als Bühnenbildner legte Karl-Ernst Herrmann besonderen Wert darauf, dass seine Bühnen den Schauspielern und Regisseuren Raum zur Entfaltung gaben: „Es ist mir unangenehm, zu beobachten, wie ein Bühnenbildner eine Erfindung über die verschiedenartigsten Stücke stülpt. […] Die Bühne ist dazu da, dass sie betreten wird.“
1982 debütierte Karl-Ernst Herrmann als Opernregisseur bei Gerard Mortier am Brüsseler Théâtre de la Monnaie. Die Inszenierungen waren stets ein Gesamtkunstwerk des Ehepaares Karl-Ernst und Ursel Herrmann, er entwarf das Bühnenbild und die Kostüme und gestaltete das Licht. Zum Erfolg der Ära Mortier bei den Salzburger Festspielen steuerten die Herrmanns ab 1992 zahlreiche wichtige Arbeiten bei: Mozarts La clemenza di Tito, La finta giardiniera, Ombra felice und Idomeneo sowie Rameaus Les Boréades.

„Schönheit“, sagte Karl-Ernst Herrmann, „ist vor allem eines: Präzision.“

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